Daten öffentlich, frei verfügbar und nutzbar zu machen für mehr Transparenz, Mitwirkung und Innovation — das ist Open Data.

Opendata.ch ist die Schweizer Sektion der Open Knowledge Foundation.

Opendata.ch am «The Spirit of Bern»

Unsere Vorstandsmitglieder André Golliez und Matthias Stürmer, sowie Rufus Pollock von Open Knowledge, waren am Montag 18. Januar 2016 als Speaker zu Gast an der Konferenz «The Spirit of Bern». Die Veranstaltung dient als  «Forum für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu drängenden Fragen in den Bereichen Internet und Digitalisierung, Klimaveränderung und Welthandel.»
Gerne machen wir hier die Beiträge von Golliez, Stürmer und Pollock zugänglich:

André Golliez, Präsident Opendata.ch:
«Open Knowledge – der Zugang zum Wissen als Menschenrecht»

Matthias Stürmer, Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit, Universität Bern:
«Digitale Nachhaltigkeit – ein Konzept für die Wissensgesellschaft der Zukunft»

Rufus Pollock, Founder, Open Knowledge:
«Openness and the Information Age»

SAVE THE DATE: Opendata.ch/2016 am 14. Juni in Lausanne

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Die kommende Opendata.ch/2016 Konferenz findet am
Dienstag, 14. Juni 2016 im Casino de Montbenon in Lausanne statt.
Soviel können wir bereits heute verraten: Euch erwarten fesselnde Themen, ein äusserst abwechslungsreiches Programm sowie ein Publikum mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Falls Sie zum jetzigen Zeitpunkt Fragen haben oder zum exklusiven Kreis der Unterstützer dazustossen möchten, sind wird gerne für Sie da unter info@opendata.ch.
Wir freuen uns auf den Dialog und einen weiteren ereignisreichen Anlass! Und bis es soweit ist, empfehlen wir unser YouTube-Archiv mit Videoaufnahmen der Konferenzbeiträge aus den Jahren 2014 und 2015.

Gespräch mit Bundesrat Alain Berset zu Open Government Data

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Beitrag von Matthias Stürmer

Diesen August verschickte die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit Parldigi und der Verein Opendata.ch einen Brief an Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI. Das Anliegen war ein persönlicher Austausch zu Open Government Data bezüglich aktueller Sparpolitik des Bundes, Gesetzesrevision MetG und weiteren Themen zu führen. Gestern nun fand das Gespräch mit Bundesrat Berset sowie Kaderleuten des Departements mit der Parldigi/Opendata.ch Delegation bestehend aus den Nationalräten Edith Graf-Litscher (SP, TG), Christian Wasserfallen (FDP, BE), Balthasar Glättli (Grüne, ZH) und Kathy Rikli (CVP, ZH) sowie André Golliez (Präsident Opendata.ch), Hannes Gassert (Vizepräsident Opendata.ch) und Matthias Stürmer (Geschäftsleiter Parldigi) statt.

Wir empfehlen die Mitglieder der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit Parldigi zur Wiederwahl

Wahlempfehlung_Opendata.ch_2015Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit Parldigi hat in der ablaufenden Legislaturperiode 2011 bis 2015 verschiedene Vorstösse zu Open Government Data (OGD) eingereicht und war damit in praktisch allen Fällen erfolgreich.
Diese erfolgreichen parlamentarischen Vorstösse haben dazu geführt, dass seit September 2013 das Open Government Data Pilot-Portal der Schweiz (www.opendata.admin.ch) in Betrieb ist und der Bundesrat im April 2014 die Open-Government-Data-Strategie Schweiz für die Jahre 2014 bis 2018 verabschiedet und dem Eidgenössischen Departement des Inneren EDI zur Umsetzung in Auftrag gegeben hat. Die Teilrevision des Meteorologiegesetzes, um Meteodaten nach dem Prinzip von Open Government Data gebührenfrei bereitzustellen, ist ausgearbeitet und wurde in der Vernehmlassung von allen Seiten einhellig begrüsst. Die Publikation aller Beschaffungen des Bundes ab einem Vertragsvolumen von CHF 50‘000 sollte demnächst auf dem Verordnungsweg flächendeckend eingeführt werden.

Der Verein Opendata.ch bedankt sich bei der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit Parldigi für diese erfolgreichen Vorstösse im Interesse von Open Data in der Schweiz. Eine besonderer Dank geht an das Co-Präsidium von ParlDigi, Edith Graf-Litscher (SP, Thurgau) und Christian Wasserfallen (FDP, Bern), sowie an die Mitglieder des Kernteams, Balthasar Glättli (GP, Zürich), Kathy Riklin (CVP, Zürich), Rosmarie Quadranti (BDP, Zürich) und Thomas Weibel (GLP, Zürich), die uns alle mit grossem Engagement unterstützt haben. Wir empfehlen diese Politikerinnen und Politiker zur Wiederwahl in den Nationalrat. Zusätzlich freut es uns, dass unser Opendata.ch-Vorstandskollege Matthias Stürmer, Geschäftsführer Parldigi, im Kanton Bern für den Nationalrat kandidiert (EVP). Auch ihn empfehlen wir zur Wahl.

Für den Vorstand Opendata.ch
André Golliez, Präsident und Hannes Gassert, Vizepräsident

Sehen Sie hier die vollständige Version des Briefes im PDF Format.

Mit Daten zu mehr Transparenz und Demokratie

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Bild: NZZ, Goran Basic
Ein Beitrag von Alexandra Kohler in der NZZ vom 7.9.2015:

Was wäre, wenn nur 25-Jährige wählen gingen? Dieser und anderen Fragen sind am Wochenende Forscher, Programmierer, Journalisten und Statistiker bei den «Election Hackdays» auf den Grund gegangen.

Stimmen Politiker im Parlament tatsächlich so, wie sie es vor den Wahlen versprochen haben? Das versuchte eine Gruppe an den «Open Data Election Hackdays 2015» herauszufinden. Heraus kam eine «KandiDaten»-App, mittels der in Zukunft Wahlversprechen und Abstimmungsverhalten von Kandidaten für National- und Ständerat verglichen werden soll. Leser, Wähler, politisch Interessierte und Nichtregierungsorganisationen können Politiker durchleuchten, kommentieren, kongruentes und nicht kongruentes Verhalten aufzeigen.

Politikern genau auf die Finger schauen – dies ist nur eines von mehreren Projekten, die am vergangenen Freitag und Samstag in den Hallen der NZZ und bei der Zeitung «Le Temps» in Lausanne entstanden sind. Die Idee von sogenannten Hackdays ist einfach: Programmierer, Forscher und Interessierte aus verschiedenen Feldern kommen für kurze Zeit zusammen und entwickeln zu einem bestimmten Thema innovative Applikationen. In diesem Fall lautete das Thema: «die eidgenössischen Wahlen 2015». Alle Teilnehmer der Veranstaltung zeigten sich motiviert, politische Vorgänge transparenter zu machen, Abstimmungs- und Wählerdaten sowie Informationen zu Politikern und Wahlen zu analysieren.

Relevante Daten offenlegen

Am Freitagvormittag stellten einige der 40 Teilnehmer verschiedenste Datensätze vor. Diese Daten stammen zum grossen Teil von öffentlichen Stellen wie städtischen, kantonalen und nationalen Statistikämtern. Aber auch Vereine wie Lobbywatch und Forschungsstellen wie FORS stellen ihre Daten der Öffentlichkeit (teilweise) zur Verfügung. Das Ziel von opendata.ch ist es, dass Daten, die für die Öffentlichkeit relevant sind, allesamt publik gemacht werden. Hannes Gassert, der Vizepräsident von Open Data, ist deshalb überzeugt, dass an Hackdays viele Dinge entstehen können, die zur politischen Meinungsbildung und zur Transparenz beitragen. Er ermutigte die Teilnehmer der Hackdays, alle ihre Projekte – wenn sie auch nicht ganz fertig sind – zu veröffentlichen und, wenn irgendwie möglich, weiterzuführen.

Der Freitagnachmittag war dann ganz dem Brainstorming und dem «Hacken», also Programmieren, gewidmet. Zwischendurch tauschte man sich via Skype mit der Parallelveranstaltung in Lausanne aus, wo in den Räumen der Zeitung «Le Temps» ebenfalls Hackdays stattfanden. Am Abend waren in Zürich sowie Lausanne so manche Teams bis spät beschäftigt. Und auch am Samstag bastelten die Teilnehmer mit Eifer an ihren Apps weiter. Der Zeitdruck war gross, denn: Schon am Nachmittag präsentierten die kreativen Köpfe ihre Ergebnisse sowie ihre Vorgehensweisen. Wie können wir das Verhalten von Parlamentariern auf Twitter über die Zeit messen, und gibt es Auffälligkeiten? Diese Frage wurde mittels einer Analyse von Twitter-Daten beantwortet. Auffällig: Nach dem 9. Februar 2014, als die Masseneinwanderungsinitiative vom Schweizer Volk angenommen wurde, schnellte der Twitter-Traffic der Parlamentarier in die Höhe.

Eine andere Applikation verbindet verschiedene Datensätze der Website Parlament.ch zu Nationalrat und Ständerat, zu den Komitees und den einzelnen Parlamentariern. Die App «Komitees im Parlament» ermöglicht es, zu zeigen, in welchen Kommissionen z. B. Parlamentarier der CVP vertreten sind. Eine weitere kreative Applikation wurde zu dem Thema «Was wäre wenn?» entwickelt. Wie sähe das Parlament aus, wenn nur Personen zwischen 25 und 34 wählten? Oder etwa nur Frauen zwischen 75 und 85? Sympathiewerte für die Parteien und das eigentliche Abstimmungsverhalten gehen teilweise weit auseinander.

Hackdays als demokratisches Element

Begeistert von der Veranstaltung war Balthasar Glättli, Nationalrat und Fraktionschef der Grünen im Bundeshaus. Am Samstag stattete Glättli den «Hackern» an der Falkenstrasse einen Besuch ab und staunte nicht schlecht über die sechs Schlusspräsentationen. Ihm sagte vor allem der Parlamentarier-Fakten-Check zu: «Dieses Projekt versucht von der Scheingenauigkeit der Wahlversprechen loszukommen und will Politiker wirklich auf ihre Versprechen und deren Einhaltung prüfen», sagt er. Die eigentlichen Handlungen von Politikern regelmässig unter die Lupe zu nehmen, sei wichtig. Für ihn sind offene Daten sowie Hackdays, wo sich Menschen aus verschiedensten Richtungen mit diesen beschäftigen und sich austauschen, ein wichtiges demokratisches Element.

Dies ist ein Beitrag von Alexandra Kohler in der NZZ vom 7.9.2015.

 

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