Erster Schweizer Kultur-Hackathon
Immer mehr Bibliotheken, Archive und Museen digitalisieren ihre Bestände des kulturellen Erbes und stellen die digitalisierten Materialien online zur Verfügung. Auch jenseits der Digitalisate stellen die Gedächtnisinstitutionen immer mehr Daten, z.B. bibliographische Metadaten oder Geodaten, online zur Verfügung. Obwohl bislang noch vergleichsweise wenige Datensätze aus Kultur- und Gedächtnisinstitutionen unter einer offenen Lizenz zur freien Nachnutzung zur Verfügung stehen, stellen diese Datensätze bereits eine unerschöpfliche Quelle für innovative Nachnutzungen dar. Hast du Interesse, ausgehend von frei nachnutzbaren kulturellen Datensätzen neue Ideen und Anwendungen zu entwickeln? Die Arbeitsgruppe OpenGLAM und ihre Partner laden dich herzlich ein, am ersten Schweizer Kultur-Hackathon am 27. und 28. Februar 2015 in der Nationalbibliothek in Bern teilzunehmen.
Sei dabei und lass` deiner Kreativität und deinem Können im Umgang mit Datensätzen des kulturellen Erbes freien Lauf. Am Hackathon kannst du dich von den Ideen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hackathons anregen lassen. Zur Teilnahme eingeladen sind insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich Digital Humanities, Wikipedianerinnen und Wikipedianer sowie Vertreterinnen und Vertreter von datenliefernden Kultur- und Gedächtniseinrichtungen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und das Programm findest du im Wiki zum Hackathon. Falls du Fragen an das Organisationskomitee hast, kannst du uns gerne schreiben: hackathon2015@openglam.ch.
Du hast Interesse an der Teilnahme? – Die Anzahl der Plätze ist beschränkt, melde dich also am besten gleich über die Registrierungsplatform an.
Wir freuen uns darauf, dich zu treffen, um die innovativen Möglichkeiten von frei weiternutzbaren Datensätzen aus dem Kulturerbe auszuloten und gemeinsam zu experimentieren.
Das Organisationskommitee
Zürcher Regierungsrat beschliesst kantonales OGD-Angebot
Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat sich am 26. November für den Aufbau eines kantonalen Angebots offener Behördendaten entschieden. Es handelt sich um “Datenbestände der öffentlichen Verwaltung, die im Interesse der Allgemeinheit, und soweit sie keiner Schutzbestimmung unterstehen, zur freien Weiternutzung und in maschinenlesbarer Form (Open Government Data) offen zugänglich gemacht werden.“ Der Kanton Zürich ist damit der erste Kanton, der Open Government Data (OGD) gestützt auf die im April 2014 vom Bundesrat beschlossene OGD-Strategie mit einem eigenen Regierungsratsbeschluss fördert (siehe Kapitel 3 des RRB). Der Zugang zu den Behördendaten des Kantons Zürich soll in Übereinstimmung mit der OGD-Strategie Schweiz 2014-2018 ausgebaut und das Potenzial von OGD schrittweise verwirklicht werden. Für die Publikation der Daten will der Kanton Zürich weiterhin das OGD-Portal des Bundes nutzen (siehe Kapitel 5.2 des RRB) und aktiv mit den OGD-Nutzenden, sprich der Community, zusammenarbeiten (siehe Kapitel 4.4 des RRB). Der Kanton Zürich sendet damit ein klares Signal an den Bund, die erfolgreich pilotierte Zusammenarbeit in Bezug auf OGD fortzusetzen, und zeigt den anderen Kantonen die Perspektiven eines pragmatischen Weges zu OGD.
Opendata.ch begrüsst den Beschluss des Regierungsrats und wird sich mit Rat und Tat für dessen konsequente Umsetzung einsetzen. Darüber hinaus gilt unser Blick bereits nächsten Kantonen – von Basel bis Chur, von St.Gallen bis Genf ist die Zeit reif für Open Data. Auch Dr. Peppino Giarritta, Leiter der Stabsstelle E-Government des Kantons Zürich, freut sich über diese positiven Entwicklungen: “Als E-Government-Verantwortlicher des Kantons Zürich ist es mir wichtig, dass die staatliche Leistungen mit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten. Open Government Data, also frei nutzbare Behördendaten, haben ein grosses wirtschaftliches und gesellschaftliches Potential, eröffnen für die Verwaltung neue Chancen und schaffen Vertrauen. Dazu braucht es weiterhin Überzeugungsarbeit. Der Kanton macht mit seinem Entscheid, ein OGD-Angebot aufzubauen, einen ersten wichtigen Schritt.“
Unser Open Data Jahr 2014 auf Storify
Das Jahr 2014 war sehr ereignisreich und von grosser Bedeutung für Open Data in der Schweiz. Grund dafür ist die wachsende Kultur freier Behördendaten in der öffentlichen Verwaltung, in Nichtregierungsorganisationen sowie in kleinen und mittleren Unternehmen. Allem voran verdanken wir diese positiven Entwicklungen aber auch den zahlreichen Bemühungen, dem unermüdlichen Engagement und vielen wirksamen Aktivitäten von Open Data Machern, Nutzern und Aktivisten.
Im Laufe des Jahres haben so viele von euch mitgewirkt, dass es unmöglich ist, jede und jeden namentlich zu erwähnen. Unser Dank gilt euch allen!
Nun werft einen Blick auf die durch Andreas Amsler sorgfältig kuratierten und dargestellten vergangenen Ereignisse auf Storify und lässt das Jahr noch einmal im Schnelldurchlauf Revue passieren:
Das Schweizer Open Data Jahr auf Storify
Auch Ständerat nimmt Motion für Publikation von Bundesaufträgen ab 50’000 Franken an
Im Januar 2014 hat die Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit Edith Graf-Litscher angekündigt, dass sie eine Motion für mehr Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen einreichen wird (10vor10 berichtete darüber). Nachdem der Bundesrat den Vorstoss ”Publikation der Basisinformationen aller Beschaffungen des Bundes ab 50 000 Franken” zur Annahme empfohlen hatte, stimmte der Nationalrat im Juni 2014 der Motion zu. Am Montag, 8. Dezember 2014 hat nun auch der Ständerat die Motion angenommen.
Konkret will der Bundesrat die Einführung dieser Publikationspflicht im Rahmen der Revision des Beschaffungsgesetzes umsetzen:
Eine rechtliche Grundlage, wonach alle gemäss dem Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB; SR 172.056.1) getätigten Beschaffungen mit einem Vertragsvolumen ab 50 000 Franken mindestens einmal jährlich öffentlich in maschinenlesbarer Form zu publizieren sind, soll im Rahmen der geplanten Revision der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB; SR 172.056.11) eingeführt und informationshalber in die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bundes aufgenommen werden.
Es bleibt nun zu hoffen, dass diese neue Praxis auch bei Kantonen, Gemeinden und anderen öffentlichen Institutionen der Schweiz Einzug hält. Damit wird die weltweite Bewegung für mehr Transparenz und Partizipation bei öffentlichen Beschaffungen unterstützt, die heute durch Initiativen wie Open Contracting oder Stop Secret Contracts angeführt wird.
Matthias Stürmer
Opendata.ch
Offener Brief zur neuen Smartphone-App von Entsorgung & Recycling Stadt Zürich
Nachdem Entsorgung & Recycling Stadt Zürich ERZ die Smartphone-App Sauberes Zürich angekündigt hat, veröffentlicht der Präsident von Opendata.ch, André Golliez, einen offfenen Brief.
Golliez begrüsst die Einführung des elektronischen Kommunikaitonsmittels grundsätzlich, empfindet es jedoch als Affront und Geringschätzung zivilgesellschaftlichen Engagements, dass ERZ sich nicht frühzeitig mit den eherenamtlichen Entwicklern der Gratisapp Entsorgung Zürich App in Verbindung gesetzt hat. Diese App gilt als Vorzeigebeispiel, “wie dank Open Government Data kreatives zivilgessellschaftliches Potential freigesetzt werden kann.” Schliesslich hätten dadurch erhebliche IT-Kosten eingespart und die unnötige Ausgabe von Steuergeldern verhindert werden können.
Updates:
03.12.2014: Lesen Sie die Antwort von Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, auf den offenen Brief des Präsidenten von Opendata.ch.
15.12.2014: André Golliez hat sich mit Urs Pauli (CEO ERZ), Leta Filli (Mediensprecherin ERZ) und Michael Grüebler (Leiter der Abteilung Services und Geschäftsleitungsmitglied Statistik Stadt Zürich) zu einem klärenden Gespräch getroffen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.