Code is Law. Law is Code.
Rechtstexte sind für jeden von uns täglich von Bedeutung. Unwissen schützt vor Strafe nicht, Gesetze gelten in jedem Fall. Rechtstexte aber sind meist lang und oft komplex. Diesen Problemen nimmt sich der Law Mining Hackathon an, der im September an der Open Knowledge Conference in Genf durchgeführt wird. Der Hackathon eröffnet Raum für Projekte, die den Zugang zum Recht vereinfachen.
Good Law from Open Data, Videolecture von John Sheridan, The National Archives.
Techniken, mit denen wir Rechtstexte besser verstehen und effizienter verarbeiten können, sind dringend nötig. Jeder sollte Gesetze verstehen können. Rechtsexperten ihrerseits sollten Ratsuchende schnell und treffend beraten können. Manchmal ist das Recht jedoch ein Buch mit zu vielen Siegeln. Erläuterungen durch Rechtsexperten sind teuer. Und nicht jeder, der einen Anwalt kontaktiert hat, ist nachher besonders zufrieden mit der Auskunft, die er eingekauft hat. Es besteht Optimierungspotential im Umgang mit rechtlich relevanter Information.
Der Law Mining Hackathon an der Open Knowledge Conference in Genf nimmt sich alle möglichen Rechtstexte vor, die offen verfügbar sind: Gesetzgebungen (vom Staat zur Verfügung gestellt); Vereinbarungen, Nutzungsbedingungen zu Webseiten und dergleichen (von Privatpersonen zur Verfügung gestellt); sowie Urteile (von Gerichten oder Dritten veröffentlicht). Am Hackathon kann jeder teilnehmen, sei er nun Softwareentwickler, ein Designer, ein Rechtsexperte wie namentlich ein Rechtsanwalt oder Jurastudent oder ein interessierter Nutzer oder ein juristischer Laie. Gerade der juristische Laie hat manchmal ganz andere Bedürfnisse als der Spezialist; die Mitwirkung eines breit gefächerten Personenspektrums gehört denn auch zu einer der Stärken solcher Anlässe. In Teams nehmen sich die Teilnehmer bestimmte Aufgaben vor und versuchen, innert dem Zeitraum von einem bis vier Tagen praktikable Lösungen zu finden.
Zum Beispiel Methoden zu finden, wie sich die Komplexität von Rechtstexten vereinfachen lässt, oder Open Source Ansätze zu verwenden, um Rechtstexte auf der Basis etablierter Klassifikationen visuell darzustellen, oder weiteres offen verfügbares Wissen zu verwenden (zB. Wikipedia), um mit rechtlichem Code zu arbeiten, wie auch die nützlichsten Ansätze zu finden, wie sich Rechtstexte für bestimmte Zielgruppen (zB. Laien) klassifizieren liessen.
Was immer auch sich die Teilnehmer vornehmen und was sie erschaffen, sie machen sich auf, die weitgehend fehlende Brücke zwischen Recht und den von diesem betroffenen Menschen zu schlagen.
Weitere Infos und wie man teilnehmen kann unter make.opendata.ch/legal
Verein Opendata.ch visualisiert 490-Millionen Sparpaket des Kantons Bern
MEDIENMITTEILUNG VEREIN OPENDATA.CH (PDF)
Bern, 5. Juli 2013
Vor einer Woche präsentierte der Berner Regierungsrat die Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP) 2014, mit welcher der Kanton Bern bis zu 490 Millionen Franken jährlich und an die 600 Stellen einsparen will. Damit das massive Sparpaket der Bevölkerung und den Politikern besser verständlich gemacht wird, hat der Verein Opendata.ch die finanziellen und personellen Einsparungen als intuitive Open Budget Applikation unter be-asp.budget.opendata.ch visualisiert.
Finanzzahlen in grossen Dokumenten der öffentlichen Hand sind oftmals zu abstrakt, als dass sich Steuerzahlende und selbst Politikerinnen und Politiker konkrete Vorstellungen davon machen können. Um die Dimensionen des gewaltigen Sparpakets der Berner Regierung verständlicher zu machen, haben Mitglieder des Vereins Opendata.ch die geplanten Einsparungen basierend auf dem 142-seitigen „Bericht des Regierungsrates an den Grossen Rat vom 26. Juni 2013 – Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP 2014)“ visualisiert und als dynamische Open Budget Web-Applikation unter be-asp.budget.opendata.ch publiziert.
In der Applikation können die finanziellen und personellen Einsparungen pro Jahr und pro Direktion angezeigt und sowohl die Einsparungen in Topf 1 (von der Regierung empfohlene Massnahmen) als auch in Topf 2 (von der Regierung nicht empfohlene Massnahmen) dargestellt werden. Auch werden sämtliche Massnahmen in einer Tabelle aufgeführt. Beim Anklicken der Kreise und Tabelleneinträge werden Detailinformationen aus dem Bericht gezeigt.
Alle Arbeiten wurden von den Software-Entwicklern Thomas Preusse und Oleg Lavrovsky ehrenamtlich ausgeführt und durch Matthias Stürmer koordiniert.
Kontakt
Dr. Matthias Stürmer, Vorstand Opendata.ch, Stadtrat Bern
matthias.stuermer@opendata.ch, +41 76 368 81 65
Nicht verpassen: OKCon 2013 in Genf – der Opendata.ch Anlass des Jahres!
Opendata.ch ist zusammen mit der Open Knowledge Foundation (OKFN) und Lift Conferences stolzer Ko-Organisator der diesjährigen Open Knowledge Conference, kurz OKCon 2013, welche vom 16. – 19. September in Genf stattfinden wird. Die nachfolgende Einladung wurde kürzlich an unsere Mailingliste sowie an alle die jemals an einem Opendata.ch Hackday oder an einer Konferenz teilgenommen haben versandt:
Liebe Open Data Freunde,
Wie manch einer bereits weiss, findet vom 16. bis 18. September die diesjährige Open Knowledge Conference, die OKCon, statt – bei uns in der Schweiz, in Genf!
Wir stehen damit für ein paar Tage im Brennpunkt der gesamten internationalen Open Data Community und erwarten mehrere hundert Gäste aus über 50 Ländern, nicht zuletzt aber auch das hochkarätigste Schweizer Teilnehmerfeld, das es zu diesem Thema je gab.
Unter dem Motto „Open Data – Broad, Deep, Connected“ werden gemachte Erfahrungen und geplante Entwicklungen präsentiert: das Programm der OKCon bietet einen breiten Überblick über die aktuellen Entwicklungen ebenso wie eine herausragende inhaltliche Tiefe und mit einer Vielzahl von Workshops konkrete Möglichkeiten zum aktiven Mitmachen.
Ein spezielles Highlight aus Schweizer Sicht ist das Launching Event des Open Data Portal des Bundes. In diesem Zusammenhang hat Bundesrat Alain Berset das Patronat für die OKCon 2013 übernommen und unterstreicht in seinem Grusswort zur Konferenz, dass „breiter und fairer Zugang zu Wissen eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie und Gesellschaft“ ist.
Die OKCon ist aber nicht nur willkommener Rahmen für den ersten Auftritt der offiziellen Schweiz auf der internationalen Open Data Bühne. Die Verabschiedung der Open Data Charter am letzten G8-Gipfel zeigt deutlich, dass Open Data zu einem internationalen Standard wird, den jedes rechtstaatliche und demokratische Land in Zukunft zu erfüllen hat. Open Data ist nicht die Liebhaberei einiger unentwegter Transparenz-Enthusiasten. Open Data gehört für alle, die in der öffentlichen Verwaltung, in Firmen, in den Medien, in wissenschaftlichen Institutionen sowie in zivilgesellschaftlichen Organisationen für Daten Verantwortung tragen, zuoberst auf die Prioritätenliste. Die OKCon in Genf ist die beste Gelegenheit, sich darüber Klarheit zu verschaffen.
Die Open Knowledge Conference ist für alle, die sich für Open Data interessieren und engagieren ein MUST! Es gibt in diesem Jahr weltweit keine andere internationale Veranstaltung, welche exklusiv diesem Thema gewidmet ist. Wir laden euch alle ein, noch heute euer Ticket für die OKCon 2013 zu lösen! Und wir freuen uns, euch am 16. September in Genf zu sehen!
Mit herzlichen Grüssen
Für den Opendata.ch Vorstand
André Golliez und Hannes Gassert
Medienmitteilung: Schweiz bei offenen Behördendaten im Mittelfeld
Cambridge & Zürich, 14. Juni 2013
Open Data und Transparenz gehören zu den drei grossen Themen des bevorstehenden G8-Gipfels in Nordirland. In einer heute publizierten Vorabversion des globalen Open Data Census wird ersichtlich, dass den G8-Ländern noch viel zu tun bleibt, bevor die für moderne Demokratien wesentlichen Informationen als offene Datensätze öffentlich verfügbar sind.
Die Schweiz schneidet dabei im Mittelfeld ab und steht derzeit im Open Data Ländervergleich auf Platz 13: im Vergleich mit den G8 immerhin vor Russland, und nur ganz knapp vor Italien. Die Schweiz machte Fortschritte in Sachen offene Behördendaten, das Engagement aus der Zivilgesellschaft wie auch die Anstrengungen des Bundes zeigen erste Resultate. Problembereiche bleiben etwa die Firmenregister oder auch der effiziente elektronische Zugang zu Budgets und Ausgaben der öffentlichen Hand. Mit der Lancierung des Datenportals der Bundesverwaltung anlässlich der Open Knowledge Conference kommenden September in Genf wird die Schweiz einen weiteren Meilenstein erreichen – es bleiben aber weiterhin diverse Hausaufgaben auf dem Weg, unseren weitreichenden Partizipationsmöglichkeiten auch eine adäquate Datentransparenz zur Seite zu stellen.
Der Open Data Census wird erstellt von der Open Knowledge Foundation, dank der Mithilfe eines Netzwerks lokaler Datenexperten aus der ganzen Welt, darunter Opendata.ch in der Schweiz. Erfasst wird die Offenheit der Daten aus zehn Kernbereichen, die zu grösserer Transparenz und Nachvollziehbarkeit führen – etwa Regierungsausgaben und Abstimmungsresultate, aber auch Daten, die benötigt werden, um Bürgern den Zugang zu wichtigen Datendiensten zu ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Karten- und Fahrplandaten. Die Details des Open Data Census 2013 werden im Verlauf des Jahres veröffentlicht.
Die aktuellen Resultate zeigen, dass sowohl die Schweiz wie auch die USA (welche die Liste der G8-Länder anführen) zwar bedeutende Fortschritte gemacht haben und wichtige Datensätze geöffnet worden sind, in beiden Ländern jedoch noch viel zu tun bleibt. Postleitzahlen, für die meisten ortsbezogenen Applikationen von zentraler Wichtigkeit, bleiben ein grosses Thema in allen G8-Ländern ausser Deutschland. Kein einziges G8-Land hat bei den Firmenregistern die Bestnote erhalten. Russland ist das einzige G8-Land, in dem keiner der im Census erfassten Informationen als vollkommen offene Datensätze veröffentlicht werden. Die kompletten Resultate der G8-Länder finden sich unter http://census.okfn.org/g8/
Weitere Informationen nach dem Sprung: (mehr …)
Aktueller Stand Beitritt der Schweiz zur Open Government Partnership Initiative
Dieser Beitrag ist ursprünglich von Matthias Stürmer auf digitale-nachhaltigkeit.ch publiziert worden:
Vor über einem Jahr hat das Co-Präsidium der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit, Nationalrätin Edith Graf-Litscher und Nationalrat Christian Wasserfallen, einen Brief an Bundesrat und Aussenminister Didier Burkhalter betreffend Beitritt der Schweiz zur Open Government Partnership (OGP) Initiative verschickt. Seither ist einiges gegangen, allerdings meist hinter den Kulissen der Verwaltung.
Mehrere Treffen zwischen der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit und dem Verein Opendata.ch mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) haben aufgezeigt, dass Seitens der Behörden ein breiter Konsultationsprozess im Gange ist bezüglich Chancen und Herausforderungen eines Beitritts der Schweiz zur OGP Initiative.
Um von Seiten des Vereins Opendata.ch die Vorteile und Verbesserungsmöglichkeiten bei einem Beitritt zur OGP Initiative zu erläutern, hat der Opendata.ch-Vorstand heute dieses Schreiben [PDF] an das EDA zuhanden der involvierten Amtsstellen verschickt.
Das ganze Dokument finden Sie auch hier (nach dem Click): (mehr …)